Die Retrolympicswettbewerbe begannen
am 23. August 2003 mit den Faltbootwettbewerben auf dem Hohenfelder See.
Stürmisches Wetter bereitete in sbesondere
den Faltbootfahrerinnen, die als erste das Rennen aufnahmen, erhebliche
Schwierigkeiten. Da nunmehr doch neben den Einer-Faltbooten auch Zweier-Faltboote
zur Verfügung standen, wurden die Strecken verkürzt, für
die Einer auf 2000 m, d. h. 2 Runden, und den Zweier, der als Zeitfahren
ausgetragen wurde, auf 1 Runde, d. h. 1000 m. Als Markierung dienten zwei
Belüftungsinseln, die zu umfahren waren und im Abstand von 500 m
voneinander entfernt verankert wurden. Viele Zuschauer hatten sich eingefunden,
um das Spektakel mitzuerleben. Auch die Presse, einschließlich des
Fernsehens, war vor Ort, um sogar live über die ersten Sieger der
Retrolympics zu berichten.
Der Frauen-Einer-Wettbewerb
Als erste nahmen drei Frauen im Faltbooteiner das Rennen
auf. Die Hauptschwierigkeit bestand darin, die drei Boote überhaupt
in eine Startposition zu bringen, da der stürmische Wind eine geordnete
Aufstellung nicht zuließ. Mehr improvisiert hängten sich die
drei startenden Boote ineinander und mit dem Start trieben die Boote zunächst
mehr als das sie gelenkt wurden. Folglich hatte das Boot in der Außenposition
auch die beste Ausgangsv oraussetzung,
dennoch mussten alle Boote erhebliche Umwege fahren, da der starke Wind
sie vom eigentlichen Kurs abtrieb. Bereits bei der ersten Wende hatte
das führende Boot, das sich mühevoll mit einem kleinen Umweg
dorthin manövriert hatte, einen beachtlichen Vorsprung. Da der seitlich
einfallende Wind auf der Rückfahrt die Boote vorwärts zu treiben
schien, konnte zwar das Boot Nummer zwei von Frau Riedel noch mal kräftig
aufholen, an das Boot der führenden Frau Schulze aus Hamburg kam
es allerdings nicht mehr heran. Spätestens bei der zweiten Runde
wurde dann der Abstand doch so groß, dass die Führende ganz
gelassen dem Ziel entgegenpaddeln konnte. Die Drittplatzierte Frau Marquardt
hatte mit technischen Problemen zu kämpfen, da während der ersten
Tour bereits das Ruder riss und sie den Schaden erst nach der Zieldurchfahrt
beheben konnte. Die von den Kanuten zurückgelegte Zeit war dennoch
recht beachtlich, was jedoch nicht zuletzt auf die Witterungsverhältnisse
zurückzuführen war.
Herren-Einzel
Gleich fünf Boote gingen beim 2000 m Faltbootrennen
auf dem Hohenfelder See an den Start. Die Teilnehmer
aus Baden-Württemberg, Thüringen, Berlin, Nordrhein-Westfalen
und Brandenburg. Da sich der Wind ein wenig zu legen schien, war es mit
den Startvorbereitungen nicht so kompliziert wie beim Damenrennen. Recht
schnell wurde deutlich, wer bereits über Wettkampferfahrungen verfügte.
Dennoch wurden die Rennen recht spannend, insbesondere beim Kampf um die
Platzierungen. Der Sieger, Dominik Wahlig aus Heidelberg, legte jedoch
ein höllisches Tempo vor und kam in der rekordverdächtigen Zeit
von 8 Minuten und 52 Sekunden ins Ziel. Über 1 ½ Minuten musste
er warten bis der Zweitplatzierte ihm folgte. Um die übrigen Medaillenplätze
war es noch einmal spannend geworden, bis Alexander Heinz aus Britz sich
mit einem Zwischenspurt vom übrigen Feld lösen konnte. Im Kampf
um die Bronzemedaille entschied jedoch nur die Buglänge zugunsten
von Matthias Kinkel aus Köln, der nach 11 Minuten und 5 Sekunden
das Ziel passierte. Kurz darauf folgte auch der letzte Kanute Michael
Schulz aus Berlin.
Faltboot-Damen-Zweier
Da vom Sponsor Klepper ein Zweier-Faltboot zur Verfügung
gestellt wurde, entschlossen sich die Teilnehmer kurzfristig, diesen Wettbewerb
noch durchzuführen. Da nu r
ein Boot zur Verfügung stand, wurde die Strecke als Einzelzeitrennen
ausgetragen. Zunächst startete das Berlin-Hamburger-Doppel (Reichert/Schulze).
Die exakte Messung brachte für die zurückgelegte Strecke von
1000 m 6 Minuten und 83 Hundertstel. Als zweites Boot ging das Duo Hunger/Marquardt
aus Berlin und Britz auf die Strecke. Trotz aller Anstrengungen und Bemühungen
sollte es nicht ganz reichen diese Zeit einzustellen. Mit nur knapp einer
½ Sekunde Rückstand errang die Berlin-Brandenburger-Kombination
nur den 2. Platz.
Herren-Faltboot-Zweier
Nach den Rennen der Damen wurden die Herren-Zweier ausgetragen.
Als erstes Boot ging die Köln- Berliner-Kombination
Kinkel/Schulz ins Rennen, die mit 5 Minuten und 11,89 Sekunden eine beachtliche
Zeit vorlegte. Die zweite Paarung mit dem Duo Wahlig/Doh war ein rein
Heidelberger Boot. Es verbesserte diese Zeit um über 40 Sekunden
mit 4 Minuten und 28,65 Sekunden. Über die tausend Meter stellten
sie damit eine neue Bestzeit auf. Das dritte Boot, die Britz/Brandenburg/Luisenthal/Thüringer-Kombination
Heinz/Witschel konnte diese Zeit nicht mehr erreichen. Mit 5 Minuten und
5 Hunderstel schafften sie es immerhin sich auf den zweiten Platz vorzudringen
und verwiesen die erstgenannte Renngemeinschaft Köln/Berlin auf Platz
3. 
Nicht nur die mitgefahrenen Begleiter und Ausrüster,
sondern vor allem auch die Besucher des Hohenfelder Sees sahen spannende
Wettkämpfe unter Leitung von Oberschiedsrichter Jürgen Wedel,
dessen Entscheidungen trotz der Schwierigkeiten von niemanden angezweifelt
wurden. Alle Teilnehmer waren zumindest so begeistert, dass sie beim nächsten
Mal dabei sein wollen, um entweder ihre Titel zu verteidigen oder Revanche
zu üben. |